Haus-Form bei komplizierter Lage mit Hanglage

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Bremediana

Bremediana

Liebe Bau-Fans

Habe mich im Forum umgesehen, aber die Kombination der Schwierigkeiten – und Chancen – scheint es nicht so oft zu geben. Ich zermartere mir seit Monaten (!) das Hirn, vielleicht habt Ihr Hinweise und Ideen… Ich versuche, mich kurz zu halten, aber es ist echt kompliziert! (Ganz am Ende eine Zeichnung)

Ort:
Ich habe mich in ein Grundstück in Bremen in der Nähe des Weser-Deichs verguckt. Es ist in der Stadt gelegen, die Bebauung eng. Das Grundstück lang und schmal (10 m, insges. 800 qm). Nachbarbebauung eng und hoch (2 geschossig + Dach). Ich habe das Grundstück gekauft, wahrscheinlich war es ein Fehler, aber nun habe ich es und ich möchte es auch behalten. Ich mag den Gedanken nicht aufgeben, dass es eine kluge und bezahlbare Lösung gibt...
haus-form-bei-komplizierter-lage-mit-hanglage-159727-1.png


Lage: Am Hang!
Nordost = Weser, dann große Grünfläche, dann schmale Straße, mein langes Grundstück, Garten nach Südwest. Durch die Hang-Lage ist der Garten ca. ein Geschoss tiefer als die Straßenlage!

Noch steht hier ein altes, baufälliges Haus (es rutscht zum Garten hin ab, Nachkriegsgebäude, weicher Baugrund…) deshalb muss ich es abreißen, Sanieren lohnt nicht.

Bebauungsplan-Vorgaben:
Ich darf recht tief in das Grundstück hineinbauen.
Seitlich zu den Nachbarn muss ich entweder 3 m Abstand halten (dann sind Fenster möglich, aber Haus schmal) oder Brandschutzwände ohne Fenster bauen. Mit Brandschutzwand wäre der Abstand zu den Nachbarn relativ beliebig. Eigentlich ist sogar „geschossene“ Bebauung vorgeschrieben, also bis an die Nachbarn dran, aber es gibt viele „Dom“-Wege in die Gärten, ich dürfte das auch. Und einen solchen Weg hätte ich gern.

Hier zu sehen das Bestandsgebäude in Türkis
haus-form-bei-komplizierter-lage-mit-hanglage-159727-3.jpg


Weiteres Problem:
Das „Abrisshaus“ ist sehr weit zurück platziert, mit riesigem Vorgarten. Der Nachbar rechter Hand hat sich auf Höhe meines Vorgartens eine senkrechte Reihe Fenster eingebaut. Vielleicht nicht legal, aber ich mag mich nicht mit ihm anlegen und würde gerne eine Lösung finden, die auch ihn einigermaßen zufrieden sein lässt. D. h. seine Fenster möglichst nicht zubauen.

Hausform & Überlegungen:
Platzbedarf: ca. 100 m², ein bis zwei Personen-Haushalt
Grundstücksbreite: 10,50 m. Minus Fußweg in den Garten bleiben 9 Meter
Bei 7,50 Meter Hausbreite dürfte ich Fenster an einer Seite haben.
Das Grundstück macht noch einen "Knick", wäre ja auch zu einfach sonst...

Bin 50 möchte/muss barrierefrei bauen. Da bietet sich ein Bungalow an. Mein Grundstück ist groß genug, aber hauptsächlich lang. Wenn seitlich keine Fenster erlaubt sind, muss anders Licht ins Gebäude – aber wie??

Schöner Blick: Vom EG aus kann man „nur“ den oberen Teil des Deichs und die Bäume hinter der Straße in Richtung Fluss sehen. Von einem OG aus hätte man vermutlich einen sehr schönen Blick auf die Weser. (Also Bungalow mit Turm?

Ich habe auch mit einer Einliegerwohnung zur Vermietung geliebäugelt, aber bis sich die Mehrkosten für den zusätzlichen Platzbedarf amortisieren bin ich wohl sehr alt...

Keller:
War natürlich mein erster Gedanke, denn unten hätte man tollen Wohnraum direkt in den Garten. Die Fachleute warnen: Das wird teuer (60 T) wegen der engen Bebauung und dem uneinheitlichen Baugrund. Es sei günstiger, Erde aufzuschichten und ohne Keller zu bauen. (Kann das jemand bestätigen?). Dann hieße es, vom Wohnzimmer aus eine (Stelzen?)Terrasse zu bauen und von dort über eine Treppe nach unten in den Garten zu laufen.

Budget: Das Grundstück war kein Schnäppchen, ich rechne außerdem 20 T für den Abriss, die Gründung wird ebenfalls deutlich teurer als bei einem normalen Haus. Wenn der Bau bis Max. 200.000 möglich wäre, könnte es gehen.

Hier mein Versuch, einen Bungalow mit seitlichem Eingang über den Bebauungsplan zu legen. Der Eingang liegt weiter innen, sodass dort seitlich noch Fenster platziert werden können. (dachte ich mir)


haus-form-bei-komplizierter-lage-mit-hanglage-159727-2.jpg


Für Ideen und Hinweise wäre ich sehr dankbar!
 
Y

ypg

Zum einen: was ist denn auf dem Foto darauf? Das Grundstück von Süden mit dem absackenden Haus?
Zum 2ten:
Zur Lage bin ich durch Dein Schreiben und der Zeichnung etwas irritiert: wo ist denn jetzt der lange Vorgarten? Das Nachbarhaus mit den Fenstern?
Die Weser?
Eine Zeichnung wäre prima.

Zum Thema Aufschüttung: Aufschüttungen müssen am Grundstücksrand auch wieder aufgefangen werden. Das sind auch wieder Kosten, die ich eher in einen Keller stecken würde. Was bringt Dir denn im Alter eine Terrasse auf Stelzen? Dann hättest Du Dir lieber eine ETW kaufen sollen.
Aus welchem Jahr stammt das Haus? 20000 für Abriss kommt mir Zuwenig vor, genauso 200000 für das Haus...


Grüsse
 
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Bremediana

Bremediana

@ypg, Yvonne: Mein Profilbild zeigt das Haus (1950er aus Kriegsschutt gebaut) aus Nord-Ost, vorne zu sehen der Eingangsbereich des Hauses. "Hinter" dem Fotografen (nicht zu sehen) die Weser.

@Mycraft: ich denke auch an viel Offenheit (aber nicht zu viel, evtl. Glas-Schiebetüren). Offenes Dach wär nicht schlecht, ich mag hohe Räume & spart Kosten für die Deckenkonstruktion... (?)

Hier noch Luftbilder mit der Nachbarfenster-Problematik.

haus-form-bei-komplizierter-lage-mit-hanglage-159860-1.png

haus-form-bei-komplizierter-lage-mit-hanglage-159860-2.png

(Langer "Klorollen-Garten" südwest, rechts die Weser)
 
Climbee

Climbee

Wenn die Fenster des Nachbarn wirklich illegal eingebaut wurden, dann würde ich durchaus drüber nachdenken, ob ich nicht anbaue.
Du willst ja, wenn ich das richtig verstehe, nur einen Bungalow. Also hätte der Nachbar seine Fenster im OG weiterhin. Darüber hinaus würde ich ihm mal stecken, daß er hier massive Probleme mit der Versicherung bekommen könnte. Die Fenster schauen nicht nach Feuerschutzfenstern aus. Heißt: sollte es mal brennen, könnte es so durchaus passieren, daß die Versicherung sich nicht in der Pflicht sieht für den Schaden aufzukommen, sollte das Feuer auf den Nachbar (also Du) übergreifen.
Ausnahme: diese Fenster sind so genehmigt worden (glaub ich aber nicht...)

Andererseits: wenn Du den Bau weiter in den Garten hinein baust, also weiterhin einen großen Vorgarten behältst, bist du auch etwas "privater" und kein Nachbar kann dir quasi in die Suppe spucken. Hat auch was. Und vorne bleibt Platz für Carport/Garage/Abstellmöglichkeit.

Es ist sicher tricky, hier ein Haus wirklich günstig zu planen, aber ein guter Architekt wird da sicher eine Lösung finden. Also keine Lösung von der Stange, sondern individuell. Guten Architekten suchen (das ist essenziell; leider haben wir im ersten Wurf eine taube Nuß erwischt, das kostet Nerven und unnötiges Geld und darüber hinaus noch Zeit) und mit ihm zusammen Dein Traumhaus planen.
Ich kenne einige Grundrisse von langgestrecken Bungalows und die sind z.T. echt cool!

Guck z.B. mal da: Link entfernt durch Moderation
 
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Bremediana

Bremediana

Danke, @Climbee, auch für das Versicherungsargument, kann hilfreich sein, falls der Nachbar Schwierigkeiten macht.

Ewig weit darf ich nicht in den Garten bauen, irgendwann kommt die Baugrenze, wie weit eingeschossig erlaubt ist.

Ich frage mich allerdings, ob es vlt. möglich wäre, einen Keller *hinter* dem Haus zu bauen. -also dort, wo die aufgeschüttete Terrasse wäre. Vom Garten aus sieht der aus wie ein Geschoss, aber durch den Hang müsste es dennoch den Status eines Kellers haben.

Kompliziert, ich suche weiter nach einem/er Architektin, nur mit Bauunternehmer geht es wahrscheinlich wirklich nicht. Auch wenn der eigentlich einen Architekt dabei hat.
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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