Firsthoch offener Raum ohne Kniestock

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D

Deadree

Nein, mit einem Kniestock wird das Gegenteil bezeichnet: also nicht, den Hut tiefer ins Gesicht zu ziehen und quasi mit kürzer geschnittenem Giebel die Dachschräge ins Obergeschoss zu ziehen, womit es zum Dachgeschoss wird - sondern, die Fußpfetten aufzubocken, um das Dachgeschoss mehr einem Obergeschoss mit voller Stehhöhe anzunähern. Ein Kniestock ist vom Raum aus betrachtet gewissermaßen ein "Drempel mit anderen Mitteln". Es gibt Regionen, in denen einer der beiden Wege traditionell bevorzugt wird und der andere so unbedeutend wenig verbreitet ist, daß die Begriffe für die eigentlichen "Gegenteile voneinander" wie Synonyme verwendet werden. Das führt dann oft zu Verwirrung, wenn Kniestock gesagt und Drempel gemeint wird oder umgekehrt - das bin ich schon gewohnt. Aber Deine Mißinterpretation des Kniestocks als Begriff für eine Absenkung statt einer Aufbockung war mir noch nicht begegnet. Danke dafür - ich lerne immer wieder gerne neue Mißverständnisse aus dem Laien-Wortschatz ;-)
Jetzt bin ich voll raus ... Da muss ich glaub ich erstmal ein paar Wörter gugln :p Drempel und Fußpfette hab ich ja noch nie gehört, man lernt nie aus
 
11ant

11ant

Drempel und Fußpfette hab ich ja noch nie gehört
Zeige Dein Dachgeschoss von innen - dann kann man Dir sagen, was Du hast. Pfetten sind traufenparallele "Balken", auf denen die Sparren aufliegen; die unteren heißen Fußpfetten (weil sie nahe des Fußendes der Sparren sind) und liegen ohne Kniestock direkt auf der Decke des letzten Obergeschosses. Die Konsequenz der dann bis zum Fußboden reichenden Dachschräge wird in ausgebauten Dachgeschossen nicht geliebt. Dann setzt man unter einer weiteren, etwas höher liegenden Pfette eine Wand ein (Drempel). Alternativ kann man auch die Außenwand des darunterliegenden Geschosses höher mauern und die Fußpfette dann darauf aufbocken (Kniestock). Der Drempel ist baukulturell auf dem Rückmarsch. Ebenso gibt es in manchen Gegenden traditionell kaum Kniestöcke, dort werden die dort ungewohnten Kniestöcke dann oftmals Drempel genannt (und schon versteht der Laie nur noch Bahnhof).
 
D

Deadree

Zeige Dein Dachgeschoss von innen - dann kann man Dir sagen, was Du hast. Pfetten sind traufenparallele "Balken", auf denen die Sparren aufliegen; die unteren heißen Fußpfetten (weil sie nahe des Fußendes der Sparren sind) und liegen ohne Kniestock direkt auf der Decke des letzten Obergeschosses. Die Konsequenz der dann bis zum Fußboden reichenden Dachschräge wird in ausgebauten Dachgeschossen nicht geliebt. Dann setzt man unter einer weiteren, etwas höher liegenden Pfette eine Wand ein (Drempel). Alternativ kann man auch die Außenwand des darunterliegenden Geschosses höher mauern und die Fußpfette dann darauf aufbocken (Kniestock). Der Drempel ist baukulturell auf dem Rückmarsch. Ebenso gibt es in manchen Gegenden traditionell kaum Kniestöcke, dort werden die dort ungewohnten Kniestöcke dann oftmals Drempel genannt (und schon versteht der Laie nur noch Bahnhof).
Aktuell hab ich leider noch kein Dachgeschoss, dass zeige ich dann gerne Ende des Jahres.
 
S

seniordingdong

Danke für das Feedback. Ich meinte natürlich ohne Drempel.

Ich denke man muss aus "Gemütlichkeitsgründen" dann auch nutzen. Hochbett, Schaukel, Kletterwand et cetera.
 
11ant

11ant

Ich meinte natürlich ohne Drempel.
Ob die mehr oder weniger hüfthohe Geradwand unter der Schräge ein Kniestock oder ein Drempel ist, macht aber für die Raumwirkung der offenen Dachuntersicht keinen Unterschied - insofern dachte ich, Du suchest Beispielbilder für King Size hohe Dachzimmer, deren Schrägen vom Boden an begännen.
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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