Supergau - Wasserrohrbruch, Estrich feucht

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KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo Andreas,
die Situation stellt sich dann doch nicht so kritisch dar, wie es der erste Aufruf vermuten ließ.
Je nachdem, welches Material für die Trittschalldämmung verwendet wurde, kann die Größe der Wasseraufnahme stark variieren. Bei EPS beispielsweise geht das bis an die NULL-Grenze heran.
Die Pferde scheu zu machen erscheint mir momentan auch nicht der richtige Weg. Und er führt zu nichts.
Man kann sich nur durch entsprechende Formulierungen gegenüber dem GU abzusichern versuchen. Das ist Aufgabe eines Juristen.
Machen, aus rein technischer Sicht, würde ich derzeit jedoch nichts, wenn nur Fliesenebenen betroffen sind bzw. betroffen waren. Und wenn denn kein Calciumsulfatestrich (frühere Bezeichnung: Anhydrit) als Bindemittel für den Heizestrich eingesetzt wurde.
Ob die Estrichdämmung im OG nass oder feucht wurde, lässt sich einfach durch Öffnen des Fußboden feststellen.
Aber noch einmal: bitte nicht in vorauseilendem Verdacht und möglicherweise mit laienhaftem Technikverständnis versehen nun ausrücken und blindlings mehrere Öffnungen in den Estrich schlagen.
Das sollte -zusammen mit der Bewertung- die Aufgabe eines Fachmanns bzw. der Sachverständigen des Gewerks sein, gezielt und vorsichtig zu öffnen und die Feststellungen auszuwerten.
 
M

merlin83

Entsteht dadurch auch eine anerkannte Wertminderung? Wir reden hier in aller Regel von Neubauobjekte.

Würde man mir 2 gedachte, identische Objekte in gleicher Lage anbieten, wäre ich sicherlich bereit für das Gebäude ohne Wasserschaden mehrere tausend Euro mehr auszugeben. Wird sowas vergütet?

Gibt es bedeutende Risiken bzw. technische Unsicherheiten die Ablauf einer Trocknung zwischen Betondecke und Estrich verbleiben?

Vielen Dank vorab.
 
andimann

andimann

Hi KlaRa;

anbei mal ein Bild des Aufbaus des Estrichdämmung. Das ist sogar genau der Bereich der Badewanne. Obendrauf sind heute natürlich noch etwa 7 cm Zementestrich (der ist also unkritisch) und dann Fliesen/Parkett.
Vom EPS habe ich allerdings leider kein Datenblatt. Dieses Schüttzeug war von Knauf, siehe Foto. Da wäre noch anzufragen wie feuchteempfindlich das ist.
supergau-wasserrohrbruch-estrich-feucht-197390-1.jpg
supergau-wasserrohrbruch-estrich-feucht-197390-2.jpg


Ich haue hier natürlich selber keine Böden auf, das überlasse ich mal hübsch meinem GU. Heute war auch schon ein Trocknungstechniker da, der kam aber nicht entlang der Randdämmstreifen runter bis zum Rohboden.

Meine Sorge ist, dass sich das Wasser in der Estrichdämmung recht weit verteilt hat. Hat es sich ja auch, so klein ist das Bad nun auch wieder nicht und das Bad ist offensichtlich komplett betroffen. Warum sollte das Wasser dann an der Türschwelle halt gemacht haben? Und außerhalb des Bades liegt im OG überall Parkett!

Damit habe ich eine Feuchtigkeitsquelle in der Bude, die, wenn sie nicht absolut trocken gelegt wird, immer für Müffelei sorgen und kurz-bis mittelfristig jedes Parkett zerstören wird.

Viele Grüße,

Andreas
 
I

Iktinos

Das sollte -zusammen mit der Bewertung- die Aufgabe eines Fachmanns bzw. der Sachverständigen des Gewerks sein, gezielt und vorsichtig zu öffnen und die Feststellungen auszuwerten.
Gut, dass Du das dringlich empfiehlst; sogar mehrfach. Mir glaubt man in diesem Forum nicht, eher Vielschreibern.
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
"Entsteht dadurch auch eine anerkannte Wertminderung?"
Das ist eine rechtlich zu würdigende Frage. Es gibt zudem nur den Aspekt der Wertminderung als solcher. Und diese ist entweder gültig (wenn sie von den Vertragspartnern akzeptiert wurde) oder nicht.
Schäden durch ein Wasserschadensereignis wirken sich entweder aus, dann sprechen wir von Schäden, dann muss saniert werden, oder sie wirken sich nicht aus. Dann bedarf es auch keiner Wertminderung.
Zu den möglichen Auswirkungen habe ich mich zudem bereits ausführlich geäußert, sodass Ergänzungen hierzu speziell im Detail nicht notwendig werden. Alles andere ist spekulativer Natur und daher wären zusätzliche Anmerkungen hierzu müßig.
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Gruß: KlaRa
 
P

Peanuts74

Moin Allerseits,

erst mal danke für die Antworten.

Selber regulieren will und werde ich natürlich nicht. Was sollte auch meine Versicherung damit zu tun haben? Das Haus ist vor 3 Monaten an uns übergeben worden, also wenn eine geplatzte Leitung nach 3 Monaten keinen Gewährleistungsfall darstellen sollte, weiß ich es auch nicht mehr….

Das hat der GU und der Sanitärmensch aber auch schon klar gesagt, da gibt es auch keine Diskussion.

Ursache war ein nicht korrekt montierter Sicherungsclip am Badewanneneinlauf. Wir haben bei der Badewanne eine Unterputzarmatur (die auch nach dem dritten Nachbesserungsversuch immer noch undicht ist, das war aber nicht das eigentliche Problem), von dort aus geht eine Leitung zum Wanneneinlauf. Diese Leitung steckt mit einem Schnellverschluss auf dem Wanneneinlauf und ist mit einem deutlich sichtbaren, knallgelben Clip gesichert. Oder sollte gesichert sein, wenn nicht der (hier eine wüste Beschimpfung eurer Wahl einsetzen) zu blöd dafür ist und den Clip nicht richtig draufschiebt. Von solchen intellektuell unglaublich anspruchsvollen Ideen, wie diesen Clip zusätzlich mit Klebeband zu sichern, reden wir besser gar nicht erst. Das würde den Horizont dieser Hornochsen komplett übersteigen.

Jedenfalls ist gestern beim Einlaufen der Wanne ein großer Teil des Wassers nicht in die Wanne gelaufen, sondern hat sich im Hohlraum unter der Wanne gesammelt und von dort seinen Weg gesucht. Auf jeden Fall in die Estrichdämmung und vermutlich auch in den Estrich selber.

Die Dämmung im Bad ist komplett durchnässt, da muss das Wasser quasi stehen. Das erklärt auch, dass entlang des Badezimmerfallrohres Wasser bis in den Keller gelaufen ist und auch, dass Wasser aus den Lüftungsöffnungen der EG Decke kam. Die betroffenen Öffnungen sind von oben gesehen im Badezimmer.

Es ist vermutlich auch Wasser im Flur, erste Feuchtemessungen haben leicht feuchte Wände dort ergeben. Das wäre ein Hinweis darauf, dass da schon einige Zeit immer wieder Wasser ausgetreten ist, innerhalb von ein paar Stunden ziehen die Porotonsteine eigentlich kein Wasser bis in 25 cm Höhe über Rohfussboden.

Das kann auch erklären, dass unser Parkett im OG Flur und Schlafzimmer in letzter Zeit immer mehr geknarzt hat. Ich habe es auf veränderte Temperaturen und Luftfeuchte geschoben, war wohl falsch gedacht…

Ich habe heute nach Rücksprache mit meinem Schreiner noch die Sockelleisten in den betroffenen Bereichen entfernt, damit Dampf aus den Spalten zwischen Parkett und Wand austreten kann und nicht ins Parkett zieht. Und wenn sich nun in den nächsten Tagen das Parkett an den Rändern hochziehen sollte, ist klar, dass das auch raus muss.

Trocknungsmensch war gerade schon da, er kann aber aufgrund der Estrichhöhe von 18 cm kaum was messen. Da ist erst mal Bohren angesagt.

Wir werden also für viele Wochen Trocknungsgeräte im Haus haben und die Ungewissheit, ob das wirklich trocken ist, oder wir später mal Muff und Schimmel in der Bude haben.

Ganz toll….

Grüße,

Andreas
Das hilft jetzt natürlich nicht, aber wie sagt man so schön, wenn Du willst, dass es gewissenhaft erledigt wird, mach es selbst...
Man kann das ja auch nicht mal auf die gesamte Firma Projizieren, aber da braucht nur einer mit Null-Bock-Einstellung etwas zu machen und schon hast Du den Ärger. Und der ist bei Wasser eben gleich mal erheblich...
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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