Statik bei Wand entfernen

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xola123

Hallo,

wir haben ein Fertighaus gekauft, das seit 1979 besteht und seitdem eigentlich unverändert ist.
D.h. wir müssen das volle Programm fahren, was Renovierung angeht: Küche, Bäder, Böden, Decken, Wände, Heizung...

Das Fertighaus besteht aus einem Betonfundament und darauf aufbauend die Fertigbauteile. Innenwände 10 cm Tiefe, Außenwände 14 cm + Putz + Klinkerfließen.

Meine Frage bezieht sich auf die Innenwände. Es gibt eine Wand zwischen Ess- und Wohnzimmer, die wir gerne entfernen würden. Nur leider weiß ich nicht, ob das von der Statik her so einfach geht.
Ich habe alle Unterlagen, auch die des Statikers (von damals) hier vorliegen. Ich verstehe zwar, was er dort alles berechnet, aber ich kann es nicht interpretieren.

Aus den Unterlagen geht hervor, wie die Wände aufgebaut und angebracht sind. Auch wie viel Stützlast sie tragen. Im Fall der betroffenen Wand sind das:
g = 18,09 KN/m
bzw "mit Loggia":
g = 25,8 KN/m.

Was ich mit diesen Werten anfange und wie sich das auf mein Projekt auswirkt, weiß ich nicht.

Könnt ihr mir weiterhelfen? Kann ich die Wand entfernen?

Grüße, xola
 
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toxicmolotof

Kann bestimmt jemand verschieben, aber niemand kann dir zuverlässig helfen.

Wenn die Wand in der Statik berücksichtigt ist, handelt es sich erst mal um eine statisch relevante Wand.

Inwiefern diese Wand Löcher verträgt oder was als Ersatzmaßnahme her muss, kann niemand erraten.

Mit den Unterlagen zum Statiker und dort gegen Geld um Rat fragen.

Alles andere ist ein Angriff auf Leib und Leben.
 
Jochen104

Jochen104

Könnt ihr mir weiterhelfen? Kann ich die Wand entfernen?
Dir kann nur geholfen werden, wenn du mitsamt den Unterlagen einen Statiker aufsuchst.
Der wird dir sagen, ob du dein Vorhaben umsetzen kannst, und ob du ggf. irgendwelche Stützmaßnahmen ergreifen musst.
Das wird der dir sicherlich auch schriftlich geben und dir anschließend eine Rechnung zuschicken die du bezahlen musst.
Dafür bist du dann aber auf der sicheren Seite
 
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xola123

Okay , so weit verstehe ich die Sachlage.

Können wir vielleicht ein paar grundsätzliche Fragen klären?
Alle Wände, sowohl Innen- als auch Außenwände, sind (von innen nach außen gesehen) aus 70mm dickes Nadelholz als Grundgerüst, beiderseitig 16mm V20 Pressspanplatten als Verschalung und 9,5mm Gipskarton als Abschluss aufgebaut. Gefüllt sind die inneren Hohlräume mit Mineralfasermatten.
Können solche Wände überhaupt tragend sein? Ich traue bei dem Aufbau nicht mal der Außenwand zu, ordentlich Last tragen zu können.

In der Statikberechnungen ist jede einzelne Wand in jedem Stockwerk berücksichtigt. Damit wäre jede Wand statisch relevant. Das kann doch nicht sein.

Ich habe gehört, 6 laufende Meter ließen sich überspannen ohne Stütze (Pfeiler, Wand...) - stimmt das?

Das Dach ist so gebaut, dass sein Gewicht (und das des Windes und ggf. Wasser/Schnee) theoretisch nur auf die Außenwände wirkt - es sind nämlich keine Pfeiler, Balken oder ähnliches im Dachgeschoss, die das Dach mit dem Boden verbinden. Damit tragen die Wände im Erdgeschoss nur das Gewicht der Decke - und die ist aufgebaut aus Balken, Pressspanplatten und Mineralfaserwolle. Eigentlich gute Chancen für eine gefahrlose Entfernung der Wand, oder übersehe ich etwas?

Grüße, xola
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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