Gemauerter Wohnkeller oder Betonkeller?

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M

mibe2500

Hi Anderl,

ich stimme Iktinos nicht zu.
Stell Dir eine gemauerte Wand vor, die mit Bitumen etc. abgedichtet wurde. Was passiert, wenn die Beschichtung irgend wann fehlerhaft ist? Wie schnell findet das Wasser seinen Weg in den Keller und was kostet die Sanierung?

Wie ist es bei einer Betonwand?

Die grundsätzliche Aussage zur bevorzugten Ausführung von Architekt und GU kann ich nicht glauben! Wenn der Architekt seinem Rohbauer nicht zutraut, einen WU-Keller zu bauen, dann kann er immer noch einen Keller aus WU-Beton mit Bitumendickbeschichtung bauen lassen.

Gruß
Mibe
 
M

mibe2500

Wie viel Luft soll denn durch die gemauerten Wände gehen, die durch den Beton nicht geht? Warum sollte sich das Raumklima dadurch nennenswert ändern? Frische Luft bringt das Lüften und/oder die Lüftungsanlage. Feuchtigkeitsausgleich bringt der Kalkzementputz der Innenwände.
 
M

mibe2500

Wenn Betongüte und sorgfältige Ausführung nicht deckungsgleich sind, hast Du mit Fertigbetonteilwänden das größere Problem.
Zum einen: Ich meinte Ortbetonwände, nicht Fertigteilwände.
Zum anderen noch mal konkret: Wenn bei Ziegeln die KMB nach 40 Jahren ihr Lebensdauerende erreicht hat, läuft es sicher und sichtbar durch.
Bei Beton müssen schon Kiesnester vorhanden sein, damit man nach 40 Jahren im Inneren die Suppe sieht.

Dann frag einen Architekten Deines Vertrauens.
Zwinker: Du meinst den Architekten meines geringsten Misstrauens
Ernsthaft: Wo ist der Vorteil der Ziegel bezüglich Abdichtung?
 
11ant

11ant

Ernsthaft: Wo ist der Vorteil der Ziegel bezüglich Abdichtung?
Die Betonwand ist fugenlos, eigentlich besser. Man kann es aber auch anders herum sehen (auch Fachleute sind Menschen, und ihre Ansichten nie privatmeinungsfrei): eine gemauerte Wand hat gewissermaßen mit jeder Lagerfuge zwischen zwei Steinlagen auch eine Möglichkeit zur Einbringung einer Feuchtigkeitssperre.

Mit anderen Worten: die gemauerte Wand ist einerseits potenziell gefährdeter - aber wenn, dann ist der Eindrang in seiner Ausbreitung dort leichter einzugrenzen. Also: ordentlich ausgeführt ist die Betonwand besser, gepfuscht hat die Mauerwand den Vorteil des begrenzteren Sanierungsbereiches (jeweils von wenigen punktuellen Lecks ausgehend).
 
M

mibe2500

@11ant:
Dem stimme ich nicht zu. Die von Dir "vorgeschlagene" Feuchtigkeitssperre wirkt erstens nur vertikal und zweitens habe ich noch niemanden gesehen, der in jede Lagerfuge eine Feuchtigkeitssperre einbaut.

Wenn wir gleiches mit gleichem vergleichen (also eine durchschnittliche Betonwand mit KMB nach 40 Jahren und eine durchschnittliche Ziegelwand mit KMB nach 40 Jahren), dann sehe ich den Vorteil bei der Betonwand.
Wenn man schon Pfusch befürchtet, dann sehe ich trotzdem noch einen Vorteil bei der Betonwand. - ach Moment: Jetzt kann ich den Gedankengang von Iktinos teilweise nachvollziehen: Der pfuschende GU nimmt lieber Beton mit KMB, weil dann beim Betonieren und beim Abdichten gepfuscht werden muss, damit der Bauherr etwas merkt. Und er kann sich leichter rausreden: "Der nasse Fleck an der Wand ist kein Wasser von außen, sonder das ist Restfeuchte aus dem Beton. Das kann mehr als 10 Jahre dauern, bis der Beton wirklich trocken ist. So toll wie wir den Keller außen abgedichtet haben, muss das ganze Wasser nämlich nach innen weg."
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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