Fußboden von Grund neu aufbauen

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M

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Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und stolzer Besitzer eines Eigenheims.
Allerdings plagt mich eine Frage und hoffe jemand kann mir hier einen Tipp geben.
Das Haus ist aus dem Jahre 1890 und mit Backsteinen Gemauert sowie Fachwerk im OG.
Ich plane bzw. bin schon mitten dabei es zu entkernen, und habe es fast auf Rohbau Zustand
gebracht.
Der Eigentliche Plan war den Estrich bis auf die Bodenplatte zu entfernen, dämmen und eine Fußbodenheizung zu installieren.
Was ich aber feststellen musste, es gab keine Bodenplatte bzw. steht der eine Teil auf einen Gewölbekeller
und ist mit Asche aufgefüllt und der andere größere Teil auf Lehm.
Dieser ist etwas "buckelig" bzw. habe ich nun an der einen Seite etwa 40 cm rausgeholt und auf der anderen Seite ca. 20 cm.
Jetzt hätte ich ja theoretisch viel Platz zu dämmen, nur wie wenn es keine Betonplatte gibt.
Ich hätte jetzt gedacht ein Füllmittel zu nutzen um es auf ein Niveau zu bringen, eine Dämmplatte vielleicht XPS und darauf eine Noppenplatte für die Fußbodenheizung und ein Anhydrit Estrich drüber gegossen, nur hält das?
Der Heizungsbauer ist sich unsicher, ob die Dämmplatten das so aushalten. Er sagte der Estrich dürfte so ca. 75 kg / m² wiegen?
Wie verdichtet man die dann die Schüttung unter den Dämmplatten? Hätte ja fast eine Rüttelplatte gesagt nur kann ich mir vorstellen das es Risse in die tragenden Wände zieht. Hat hier jemand eine Idee?

VG Melden
 
11ant

11ant

Ich hake mal nach, ob ich es recht verstanden habe: der Teil, der Dir sorgen macht, ist der nichtunterkellerte Teil des Erdgeschosses, dessen Stampfboden Du auf ein etwa planes Niveau abgetragen hast, und der nun unbekannt (und vermutlich auch ungleichmäßig) dick auf Erdboden liegt, was eine unwägbare Statik mit sich bringt ?

Da würde ich vermutlich mit Stampfbeton einen verdichteten Untergrund herzustellen versuchen.

Bei maschinellem Rütteln teile ich Deine Bedenken.
 
M

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Guten Morgen,
vom Lehmboden habe ich nichts abgetragen, der wurde vermutlich schon vor über 100 Jahren so hergestellt. Die letzten xxx Jahrzehnte lag hier ein Beton Estrich mit verschiedensten Zusätzen darauf, vermutlich was man so gefunden hatte. Die Frage oder Gedanken die ich habe, mit was kann ich den Plan ebnen und kann ich etwa 10 cm Dämmung draufbringen oder wird das zu instabil? Welche Last kann so eine Dämmplatte tragen?
Vielen Dank
 
11ant

11ant

Die letzten xxx Jahrzehnte lag hier ein Beton Estrich mit verschiedensten Zusätzen darauf, vermutlich was man so gefunden hatte.
Bei einem Haus aus dieser Zeit gehe ich davon aus, daß es auf einer (in sich mehrlagig hergestellten) Schicht Stampflehm nochmals eine solche in Stampfbeton gegeben hat. Laienhaft formuliert, wäre das ("verschiedenste Zusätze ...") genau die Rezeptur.

Du kannst ja beide mal googeln, sie sind für historische Sanierungen wieder im Kommen.

mit was kann ich den Plan ebnen und kann ich etwa 10 cm Dämmung draufbringen oder wird das zu instabil? Welche Last kann so eine Dämmplatte tragen?
Verstehe ich recht: Du willst eine Dämmplatte, die beim Neubau unter die Bodenplatte gelegt würde, hier zum direkten Untergrund eines Estrichs mit eingelegter Fußbodenheizung machen ?

Für welche Drucklast solche Platten taugen, weiß ich nicht. Hier kämen noch nicht abgeleitete Kräfte hinzu, wenn der Untergrund nicht druckfest genug ist. Da würde ich Kräfte befürchten, die quer die Elastizität der Heizungsverlegung überfordern.

Daher mein Gedanke, wieder so einen Boden wie gehabt herzustellen (nur ebener). Dazu könntest Du mit Latten eine Höhe einmessen, und zuletzt mit Fließestrich abschließen. Aber das ist nur so eine Idee, selber gebaut habe ich das noch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
M

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Ja das könnte stampfbeton sein. Geplant ist wirklich die Estrichplatte ordentlich zu dämmen, als Idee 10 cm xps oder wenn Glasschaum Schüttung z.B. 20-30 cm ausreicht hier die Fußbodenheizung und den Estrich darauf. Hatte gehofft sich den Beton sparen zu können.
 
P

Peanuts74

Vermutlich wird im Forum für solch einen Fall (aus der Ferne) nur schwer oder mit Glück die richtige Lösung zu finden sein.
Hast Du bei dem Alter keine Probleme mit der Deckenhöhe?
Ich erinnere mich noch an das Elternhaus meiner Mutter, auch von 18xx, da waren Deckenhöhen von knapp über 2m, Wände aus Lehm, die vermutlich nur mit der bloßen Hand "geglättet" wurden und durch den Keller floss ein Bächlein.
In solch einem Fall auf eine Bodenplatte aus Beton zu hoffen ist in meinen Augen schon sehr optimistisch
Kann man den jetzigen Boden nicht so weit wie möglich ausheben, dann in irgendeiner Form eine Trennschicht (Schotter, Kies etc.) einbringen und dann nur innerhalb eine dünnere Stahlbetonbodenplatte oder evtl. aus WU-Beton, dann auch ohne Schotter, gießen, auf die man dann alles weitere aufbaut?
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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