Finanzierungstheorie Erfahrungen?

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Hallo Jess,

es ist schön, dass Du Dich in frühen Jahren schon einmal mit diesem Thema beschäftigst.
Allerdings – versteife Dich / Euch nicht so sehr darauf. Ihr habt ein Ziel, aber viel zu viele Variablen, die abweichen könnten.
Die genannten Schritte:
  • Studium beenden
  • Job finden (ich füge mal noch hinzu – sich etablieren)
  • Haus bauen
der anderen User sind ernst gemeint. Klar – es ist ein Gedankenspiel. Aber in den nächsten Jahren kann so viel passieren.

In der Folge räume ich mal mit einigen genannten Punkten auf:
450.000 in Bayern für Grundstück und Haus könnte sportlich werden. Da Dein Freund nach Euren Vorstellungen in einer großen Firma unterkommen will, wird es wohl kein Häuschen in Klein-Hintertupfingen werden. Bei Ballungsräumen wird es eng mit den 450 k.

550 Euro Ausgaben jetzt gelten auch später – die Erfahrung zeigt, dass mit steigendem Einkommen auch die Ansprüche / Ausgaben steigen werden. Ich kam als Schüler super mit 10 DDR-Mark im Monat aus. Als Teenie (vor der Lehre) mit 50 DM Taschengeld, als Lehrling mit 800 DM, als Angestellter … u.s.w. Allerdings hatte ich nie große Summen ansparen können. Ich würde mich auch nicht als verschwenderisch bezeichnen und schaue noch immer darauf, ob Produkt X unbedingt gekauft werden muss.

Deine Mutter meint, dass 30 % vom Gehalt abgehen. Als Personaler? Ich kenne nicht die Sozialausgaben/Steuersätze in Österreich. In Deutschland zahlen die AN alleine knapp 20% für die gesetzlichen Sozialversicherungen. Als ledige Person ohne Kids solltest Du m.M.n. mit ca. 40 % Differenz zw. Brutto/netto rechnen. Je höher das Gehalt, des so mehr wird es (Steuerprogression).

Irgendwie hab ich den falschen Bildungsweg und das falsche Bundesland gewählt.
Mit 20 Jahren Berufserfahrung, zwar kein Studium, aber etlichen nebenberuflichen Weiterbildungen, Führungsverantwortung für 12 Mitarbeiter usw. komme ich noch nicht mal auf das Einstiegsgehalt von jemanden, der nur blanke Theorie beherrscht:confused:
Tja @Musketier - falsches Bundesland. Als ich von Ost nach West ging, gab es auch für die gleiche Arbeit ca. 800-1000 Euro mehr netto. Dafür musst Du aber Heimat, Familie und Freunde (fast) aufgeben. OK – aufgeben ist das falsche Wort. Weh tut es noch immer, dass man seine Familie/Freunde nur noch 2-3 mal p.a. sieht.

Allerdings haben Studenten, wie ich schon häufiger feststellte, teilweise schon übertriebene Vorstellungen, was sie nach dem Studium wohl verdienen würden. Wenn ich da an eine gute Freundin denke, die mir ihre damaligen Vorstellungen nannte, … :oops:. Seit einigen Jahren ist sie in der Realität angekommen. Wobei @Jess1991 hier ja schon für sich realistischere Vorstellungen zum Einstiegsgehalt schreibt. Ich drücke Euch die Daumen.

Versteift Euch nicht so auf diesen Plan. Ein langfristiger Plan ist nicht verkehrt, aber die Zukunft wird noch einige Überraschungen beinhalten. Wohnortwechsel (vielleicht seid Ihr ja zukünftig an der Nordsee tätig, weil es der Job so will). Andere Ansprüche ans Leben. Wünsche und Gelegenheiten. Ein frühes Kind, weil man bei der schönsten Nebensache der Welt (nein - nicht Fußball) sich der Leidenschaft hingab und nicht aufgepasst hat. Ggf. sogar (ich hoffe es nicht) eine Trennung (weil seine Vorstellungen mit Deinen nicht mehr kompatibel sind).

Geht es locker an. Ihr habt Zeit.;)


PS: Banken freuen sich über jede zusätzliche Sicherheit, die sie für den ausgereichten Kredit bekommen können. Wirkt sich ggf. auf den Zinssatz aus. ABER willst Du im schlimmsten aller Fälle riskieren, dass Deine Oma oder Mutter auf der Straße steht? Überlege Dir so etwas gut.
 
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W

Wastl

Überlegungen wie diese anzustellen sind gut, aber deine sind viel zu konkret. Schön das ihr Sparen wollt und das Ziel Haus anstrebt. Spart und schaut wie es in 5 Jahren ausschaut.
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Zuletzt aktualisiert 15.05.2024
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