Neubau nach Energieeinsparverordnung 2016 nicht mehr ohne Be/-Entlüftungsanlage?

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Alex85

Man sieht, dass Gesetze und Subventionen taugen, um technische Maßnahmen zu erzwingen. Die Köpfe und Gewohnheiten ändert man damit jedoch nicht oder nur sehr langsam.
 
Nordlys

Nordlys

Alex, und das ist auch gut so. Sie, die da in Berlin und sonstwo, sollen uns nicht erziehen, sondern nur für Sicherheit, Recht und Ordnung sorgen. Leben können wir schon selbst.
 
I

Iktinos

Vielleicht wäre es für den ein oder anderen hilfreich was genau du da mit einem Blick siehst Ich behaupte nämlich die Aussage ist falsch.
Ich habe nicht behauptet, dass eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung Pflicht ist. Ich habe geschrieben, dass es nicht ohne geht und das sich das erklärt, wenn man in die Anforderungen der KfW schaut. Die unterschiedlichen Rechenmodelle auf dem Weg zu einem förderfähigen Haus werden sich hoffentlich mit der Einführung des Gebäudeenergiegesetz in Wohlgefallen auflösen.

Der TE will ein massives KFW 55 Haus bauen, läßt offen wie er sich die Hülle seines massiven Neubaus vorstellt. Normalerweise ist entweder eine Holzpellet- bzw. Biomasseheizung oder eine Wärmepumpe erforderlich. Die meisten entscheiden sich ob der Kosten für eine Wärmepumpe, meist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Diese Wahl reicht allein nicht, die Förderfähigkeit zu erreichen. Es ist mehr Dämmung (auch unterhalb der BP) zu verbauen, ggf.. eine Solaranlage für Brauchwasser, nicht selten auch ein besserer Stein (bei monolithischer Bauweise), mit Keller geplant wird es noch mal erheblich teurer. Am Ende dieses Maßnahmenkatalogs ist der Neubau dann so dicht, dass es fahrlässig ist auf eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung zu verzichten. Dann kann auch gleich für eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung (im Beispiel Kombi aus Luft-Wasser-Wärmepumpe + Kontrollierte-Wohnraumlüftung) votiert werden, ist in Summe preiswerter.

Ich würde in einem aktuellen Neubau nicht auf eine Lüftung verzichten, aber auch kein KfW gefördertes Haus bauen wollen. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zur erwartenden Betriebskostenersparnis. Die Nutzer der KfW-Förderung verdrängen nur allzu gerne, dass es nicht darum geht, ihr persönliches Projekt zu fördern oder Ressourcen zu schonen, sondern einzig und allein darum, zusätzliches Geld auf den Markt zu werfen. Nutznießer sind, allen voran, die Hersteller von Dämmmaterialien. Die Finanzierer unterstützen diese verdeckte Wirtschaftsförderung, da es dazu führt, dass ihr Haftungsrisiko geringer ist. Die Verkäufer, da es ihnen mehr Provision in ihre Kasse spült.

Wer unbedingt ein KfW 55 Haus bauen will, erweist sich als klug, einen externen Energieberater zu verpflichten. Einen, der nicht über Empfehlung seines GU/GÜ/BU zum Projekt hinzugezogen wird. Dann klappt das auch mit der Bestätigung KfW 55 nach Abschluss der Baumaßnahme.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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